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Militärhistorisches Sonderobjekt 301 Wollenberg e.V.

Vorschaubild Militärhistorisches Sonderobjekt 301 Wollenberg e.V.

Herr Michael Schöneck und Herr Falko Hartmann

(+49) 177 3486887 Anmeldung von Führungen

E-Mail:
Homepage: www.bunker-wollenberg.eu

Vorschaubild Militärhistorisches Sonderobjekt 301 Wollenberg e.V.

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"TUSHURKA", war der Tarnname für eines der am besten gehüteten Geheimnisse der NVA. 
Hinter dieser Tarnung verbarg sich die Troposphärenfunkzentrale 301 im Strategischen Nachrichtensystem "BARS" der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages. Die Dienststelle 301 war Bestandteil eines insgesamt 26 Stationen umfassenden Netzes in der Sowjetunion, Bulgarien, Ungarn, Polen und der CSSR.


Ein 10 ha großes Gelände, 10 km südwestlich von Bad Freienwalde, nahe der Ortschaft Wollenberg, wurde ab dem Jahre 1984 für den Bau einer schwer geschützten Sendestelle von der Außenwelt abgeschirmt. Hier, unweit des Standortes des Ministeriums für Nationale Verteidigung in Strausberg und ebenso in Nähe der Hauptführungsstelle der NVA für den Verteidigungsfall Harnekop, entstand ein hochmoderner militärischer Nachrichtenkomplex!


Der Bunker zum Schutz der Sende- und Empfangstechnik verschwand förmlich im Semmelberg, der mit 158 m ü.N.N höchsten Erhebung östlich Berlins. Auf 2 Etagen wurde modernste Schutz-, Betriebs- und Nachrichtentechnik zur Sicherstellung von Nachrichtenverbindungen auch nach einem anzunehmenden Atomschlag untergebracht. 
Zur Liegenschaft gehören weiterhin die Gebäude der Unterkunftszone, Stabs- und Wirtschafts- sowie Wachgebäude. Ein eigenes Wasserwerk stellte die Versorgung mit Trink- und Brauchwasser sicher.


In einem großen, ebenfalls schwer geschützt errichteten, Garagenkomplex sollte mobile Nachrichtentechnik untergebracht werden. Diese hätte die Funktionsfähigkeit der Anlage auch nach massiven Angriffen weiterhin sicherstellen sollen. Zur Absicherung wurde das gesamte Gelände mit einer Hochspannungssicherungsanlage umgeben: ein Hochspannung bis 20.000 Volt führender Schutzzaun. 1987 wurde der Bau fertiggestellt und die aktive militärische Nutzung begann.

 

Die politischen Umwälzungen des Jahres 1989 in allen Staaten Osteuropas und besonders die Entwicklung in der DDR machten die Nutzung der Station 301 für die vorbereiteten Einsatzzwecke überflüssig. Schon im August 1990 erfolgte die Außerbetriebstellung und im Oktober desselben Jahres die Eingliederung in die Bundeswehr des nunmehr vereinten Deutschland. Die Bundeswehr hatte für die Station 301 jedoch keine Verwendungsmöglichkeiten und schloss den Standort im Jahre 1992.


Danach wurde das Gelände als Asylbewerberheim, Katastrophenschutzlager und Gewerbeobjekt genutzt, bis es schließlich ab 1999 leerstand und zunehmend verfiel. Plünderungen und Brandstiftungen hinterließen in den Folgejahren ihre Spuren und erst im Herbst 2002 wurde dem Einhalt geboten. Eine Gruppe militärhistorisch interessierter Leute erwarb die Liegenschaft und richtete dort in der Folgezeit das "Militärhistorische Sonderobjekt 301 Wollenberg" ein. Nunmehr wird die Anlage durch einen gemeinnützigen Verein betrieben, welcher seit 2004 Führungen durchs Objekt veranstaltet.

 

Heute kann der interessierte Besucher wieder einen großen Teil der originalen Einrichtungen und Technik bestaunen und erhält einen Einblick in eine, vielen bis heute, unbekannte Welt. 
Die wieder aufgebaute Hochspannungssicherungsanlage ist die letzte zusammenhängend bestehende in Deutschland. Bereichert wird die Technik durch eine umfangreiche Sammlung von Militärfahrzeugen der NVA, unter anderem die einzigen noch vollständig erhaltenen mobilen Troposphärenfunkgerätesätze, welche erst 1990 in die Truppe gelangten. Die Mitglieder des Vereins stehen gern mit zusätzlichen Informationen für ihre Gäste bereit. 2005 wurde die Anlage zudem als Technisches Baudenkmal anerkannt!